«Wenn ich mir Essen zum Mitnehmen hole, dann spätabends nach Feierabend. Zuhause würde ich mir nach einer Küchenschicht höchstens noch ein Sandwich machen, Lieferdienste wiederum haben um diese Zeit meistens ebenfalls schon Schichtende. Da sind Essensstände unterwegs eine dankbare Alternative, vor allem die chinesischen. Diese Küche hat es mir mit ihren vielen Gewürzen besonders angetan.
Lieblingsessen auf Umwegen
Ein solcher Stand war es denn auch, an dem ich zum ersten Mal «Chicken sweet & sour» gegessen habe. Eigentlich hatte ich mich auf knusprige Ente gefreut, damals mein liebstes chinesisches Gericht. Weil dieses aber an diesem Abend ausgegessen war, riet mir der Standinhaber zum süss-sauren Poulet – seither habe ich dort nie mehr Ente bestellt. Das Gericht für diese Ausgabe war darum schnell gesetzt.
Hundertprozentige Ananasverwertung
Ich wollte nicht nur dieses Gericht perfekt nachkochen, sondern auch dessen komplett abbaubare Verpackung kreieren. Dies war nicht ganz einfach. Wird die Bambusschale mit einem Plastikdeckel verschlossen, kann man es meiner Meinung nach auch ganz lassen. Also überlegte ich, ob sich allenfalls eine der Zutaten zu Geschirr verarbeiten liesse, und war so bald bei der Ananas angelangt. Sie verleiht dem Gericht den typischen süss-sauren Geschmack. Ausgehöhlt ergab sich daraus eine tipptoppe Schale für die Fleischsauce. Fehlte nur noch der Teller, damit sich Reis und Sauce nach jeweiligem Gäste-Gusto schöpfen lassen. Hier boten sich Bananenblätter an, die auch farblich wunderbar zum Gericht passen. Fürs Besteck schliesslich habe ich die Ananasblätter zugeschnitten und geschärft – et voilà, fertig ist mein «Chicken sweet & sour» zum Mitnehmen.»