Ernährung

«Was ich tue, bringt doch nichts» – doch!

Man working with cows in the field
Ernährung ist heute ein Lifestyle und immer wieder gesellschaftliches Thema. Dabei geht es heute weniger um Gesundheit oder Genuss, sondern ums Klima, Nachhaltigkeit und Produktionsbedingungen. Du glaubst, du hast keinen Einfluss darauf? Da irrst du dich.

Die Ernährungsweise bringt oft Konfliktpotenzial mit sich. Denn mit Konsum kommt Verantwortung. In Diskussionen müssen sich die Fleischesser für ihr Entrecôte rechtfertigen, die Vegetarier für die Milch und die Veganer für die Avocado. Doch was haben sie alle gemeinsam? Dass jeder und jede sich beim Einkauf seiner Verantwortung bewusst ist. Wir erklären dir anhand drei einfacher Tipps, wie du deinen Einkauf verantwortungsbewusster und damit vielleicht auch nachhaltiger gestalten kannst:

Tipp 1: Saisonal

Schon tausendmal gehört? Offenbar noch nicht genug. Denn sobald die Tage länger werden, locken Detailhändler mit Spargeln und Erdbeeren. Das kommt dir bestimmt bekannt vor, aber Achtung: Wann Obst und Gemüse Saison hat, entscheidet nicht der Kunde, sondern die Natur. Deshalb: Informiere dich, wann dein Lieblingsobst und -gemüse tatsächlich wächst und stell dich darauf ein, dass Saison eben bedeutet, auch mal auf etwas zu verzichten. Wenn dir das schwerfällt, ein einfacher Trick: Einfrieren lohnt sich ;)

Hier geht's zu einem Saisonkalender

Tipp 2: Regional

Auch das klingt für viele wie eine alte Leier – dabei hat gerade die Zeit während der Pandemie gezeigt, wie wichtig es ist, eine heimische Lebensmittelproduktion zu haben. Wer regional konsumiert, erfüllt meist auch direkt Tipp 1: Denn was noch nicht wächst, gibt es auch noch nicht zu haben.

Regionaler Konsum sollte auch beim Fleisch unterstützt werden: Die Schweiz hat beste Voraussetzungen für die Fleischproduktion. Du denkst das ist Blabla? Nein: Denn die Schweiz ist ein Grasland. Auf der Rigi werden beispielsweise nie Kartoffeln angepflanzt, aber auf kargen Böden und steilen Alpweiden finden Wiederkäuer wie Kühe, Ziegen oder Schafe ihr natürliches Futter. Bei Schweinen und Geflügel ist das anders: Sie sind keine Wiederkäuer. Wer jedoch regional und bewusst einkauft, kann hier auf die hohen Tierwohlstandards in der Schweiz zählen. Zahlreiche Labels ermöglichen es zudem, den Einkauf an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Genau wie man es den Erdbeeren nicht ansieht, ob sie Saison haben, sieht man der Pouletbrust die Herkunft nicht an: hier beginnt Verantwortung.

Tipp 3: Nie hungrig einkaufen!

Egal, nach welcher Ernährungsform du lebst: Die am wenigsten nachhaltige ist jene, in der am meisten weggeschmissen wird. Foodwaste ist in unserer Gesellschaft ein grosses Problem und hier ist jeder und jede einzelne von uns in der Pflicht: Nur kaufen, was du auch wirklich essen wirst. Das heisst: lieber einmal mehr einkaufen gehen. Wochenpläne erstellen ist eine gute Möglichkeit, den Überblick zu behalten. Oder auch vorkochen und einfrieren: So hast du deine Lieblingsgerichte immer griffbereit. Und: nie hungrig einkaufen! Dann überschätzen wir uns und unseren Hunger nämlich masslos.