Öle und Fette

Tierisches Fett – Ein unterschätzter Nährstoff

Die wichtigsten Fette zum Kochen

Fette liefern nicht nur Energie, sie übernehmen auch zentrale Aufgaben im Körper. Lange Zeit standen vor allem tierische Fette in der Kritik. Doch neue wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen: Diese pauschale Ablehnung ist überholt.

Warum braucht unser Körper Fett? 

Fett ist ein lebenswichtiger Nährstoff. Es liefert nicht nur Energie, sondern übernimmt viele zentrale Aufgaben im Körper: 

  • Es hilft bei der Aufnahme fettlöslicher Vitamine (A, D, E, K).
  • Es unterstützt einen gesunden Stoffwechsel und fördert die optimale Funktion unseres Gehirns.
  • Es schützt unsere Organe und reguliert die Körpertemperatur.
  • Es ist ein Bestandteil jeder Zellmembran und notwendig für die Hormonproduktion.
  • Es beeinflusst den Geschmack von Lebensmitteln massgeblich. 

Einige Fettsäuren sind essenziell – das heisst, unser Körper kann sie nicht selbst herstellen. Darum müssen diese zwingend mit der Nahrung aufgenommen werden.

Warum stehen insbesondere tierische Fette in der Kritik? 

Vor Jahrzehnten entstand die Meinung, dass gesättigte Fettsäuren, insbesondere aus tierischen Quellen, den Cholesterinspiegel erhöhen und somit das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigern. Obwohl diese Annahme nie wissenschaftlich erhärtet war und längst widerlegt wurde, beeinflusst sie bis heute die offiziellen Ernährungsempfehlungen. Die restriktive Haltung bei den Fettempfehlungen führte automatisch zu einer hohen Empfehlung für die Kohlenhydratzufuhr, was eine ungesunde Belastung für den Stoffwechsel darstellt. Zahlreiche Studien zeigen, dass dies das Risiko für Insulinresistenz, Übergewicht, Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich erhöhen kann. Die ideale Verteilung der Fette und Kohlenhydrate variiert individuell. Mit steigendem Ausmass an körperlicher Aktivität kommt der Stoffwechsel auch mit steigenden Mengen an Kohlenhydraten zurecht. 

Generell erscheint aber ein ausgewogenes Verhältnis an Kohlenhydraten und Fetten – so wie beispielsweise in der mediterranen Ernährung – eine sinnvolle Wahl.

Fleisch und Fett – wie viel ist wirklich drin? 

Fleisch liefert zwar Fett, aber oft deutlich weniger als gedacht. Zum Beispiel enthält ein Rindssteak nur etwa 5 g Fett pro 100 g. Zudem gehen bei der Zubereitung in der Küche und auf dem Teller zwischen 50 und 80% verloren. 

In der Schweiz stammen bei den Erwachsenen 18 g Fett pro Tag oder nur rund 7 % der täglichen Energiezufuhr aus Fleisch und Fleischwaren. Der Anteil an gesättigten Fettsäuren daraus liegt sogar nur bei etwa 3 %. Diese Mengen sind sehr gering und alles andere als problematisch. Der massvolle Konsum von Fleisch kann daher nicht als Risiko, sondern vielmehr als Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung betrachtet werden.

Fazit

Die langjährige Kritik an tierischen Fetten basiert auf wissenschaftlich überholten Vermutungen. Aktuelle Studien zeigen, dass gesättigte Fettsäuren nicht generell gesundheitsschädlich sind und starre Ernährungsempfehlungen problematisch sein können. Statt eines einseitigen Fokus auf die Fettreduktion wäre die Förderung einer vielseitigen Ernährung sinnvoller. Fette sind – wie alle anderen Nährstoffe – ein natürlicher Bestandteil davon.