Knapp vier Jahre lang hat es Valentin Chappuis im Bürojob ausgehalten. Dann musste er weg. Raus! Der Kontakt zur Natur, zu den Tieren und den Menschen – das war es, was ihm fehlte. Gefunden hat er all das auf dem Hof seiner Eltern. Gemeinsam mit diesen bewirtschaftet Valentin heute den Familienbetrieb in sechster Generation.
Auf den Feldern, welche die Ferme du Coin in Lussery-Villars umgeben, bauen die Chappuis vor allem Getreide an. Ein Grossteil dieses Getreides ist für die eigenen Schweine bestimmt.
Stressfrei leben
Etwas oberhalb des alten Bauernhauses auf einer Anhöhe liegt der Schweinestall. Ein offenes helles Gebäude mit 14 Boxen, von denen jede einen Aussen- und einen Innenbereich hat. «Pro Box leben 40 Tiere in ihrer Herde. Innerhalb dieser Gruppen herrscht eine strenge Rangordnung», erklärt Chappuis. «Das ist nur natürlich. Wichtig ist dabei, dass sich die Tiere ausweichen können. Können sie das nicht, wird’s stressig. Darum sind die Boxen immer offen und zudem gelangen die Schweine jederzeit an ihr Futter. So können auch die rangniedrigen Tiere immer in Ruhe fressen.». Die Innenboxen sind ausserdem grosszügig mit Stroh eingestreut. Hier wühlen die Schweine und sind aktiv – wie es ihrem natürlichen Verhalten entspricht. Auch das ist gut gegen Stress.
Mit Schweinen gegen Food Waste.
Schweine sind wichtige Verwerter von Nebenprodukten aus der Lebensmittelverarbeitung. Sie leisten damit einen Beitrag gegen Food Waste.
Der Unterschied, der schmeckt
Schweine, die sich viel bewegen, wachsen zwar weniger schnell, doch genau darum geben sie das bessere Fleisch. Für Valentin Chappuis ist klar, dass er nur auf diese Art und Weise Schweine halten möchte. «Das Schwein ist für mich nach wie vor ein Nutztier. Dennoch steht sein Wohlbefinden an erster Stelle. Denn schliesslich schmeckt man am Fleisch an, wie es dem Tier zu Lebzeiten ergangen ist. Das Fleisch von unseren Tieren ist fein marmoriert, verliert nicht viel Saft und es hat eine ganz besondere Textur.»