Dass Wiederkäuer Gras fressen, das ist wohl jedem klar. Da die heutige Nutztierhaltung aber eine grössere Energiezufuhr und vor allem Eiweissabdeckung verlangt, wird von vielen Betrieben zusätzlich Kraftfutter verfüttert, um diesen Bedarf zu decken.
No Food Waste: Verwendung von Nebenprodukten aus der Lebensmittelproduktion
Durch den hohen Raufutteranteil kann die Schweiz bei der Fütterung auf einen hohen Inlandanteil stolz sein: Die Mehrheit der Futtermittel stammen aus der Schweiz. Die Futterration unserer Grasfresser zeichnet sich im Vergleich zum Ausland durch einen sehr hohen Anteil an Raufutter und wenig Kraftfutter aus.
Auch Nebenprodukte aus der Lebensmittelproduktion werden bei uns als Futtermittel verwendet. Das bedeutet: Bei Ackerfrüchten, die vom Menschen direkt verzehrt werden können wie Getreide, Eiweisspflanzen und Ölsaaten, gelangt vor allem jener Teil in die tierische Fütterung, welcher für die menschliche Ernährung nicht verwendet werden kann. So wird die Verschwendung wertvoller Rohstoffe verhindert und das ganze Korn genutzt.
Gentechfreier, verantwortungsbewusster Sojaanbau
Aber auch beim importierten Kraftfutter und speziell bei der Soja bleibt die Schweiz ein Sonderfall: Bei uns darf nur gentechfrei angebaute Soja verfüttert werden. Gut über 90% der importierten Sojaprodukte stammen aus verantwortungsbewusstem, zertifiziertem Anbau. Verantwortungsbewusst heisst, die Soja stammt aus Gebieten ohne Abholzung und die Rechte der indigenen und lokalen Bevölkerung werden berücksichtigt. Die vom «Soja Netzwerk», dem Kompetenzzentrum der Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft für alle Fragen und Belange rund um Soja für Futtermittelzwecke, akzeptierten und in Brasilien angewandten Standards verbieten den Sojaanbau auf Flächen, die nach 2008 gerodet wurden. Dies wird unter anderem mit Satellitenbildern überwacht.