Emissionen im Kontext betrachten
Kohlenstoffdioxid (CO2), Methan (CH4) und Lachgas (N2O) sind die wichtigsten Treibhausgase. Nebst der Verbrennung fossiler Brennstoffe entsteht CO2 durch natürliche biologische Prozesse im Körper jedes Lebewesens des Tierreiches und auch beim Menschen. Es wird durch die Atmung in die Atmosphäre ausgestossen. Methan wird von Wiederkäuern direkt im Verdauungsprozess produziert. Die beiden Gase CO2 und Methan sind also auch Bestandteile des Lebens.
Methan und CO2 im Kohlenstoffkreislauf
Methangas wird u. a. durch die Mikroorganismen im Pansen der Wiederkäuer gebildet. Ohne diese Mikroorganismen könnte der Wiederkäuer das Gras nicht verdauen. Die Tiere stossen das Methan aus und es zerfällt dann in der Atmosphäre zu CO2 und Wasser. Das CO2 aus der Atmosphäre wird von den Grünpflanzen mithilfe der Fotosynthese in Wasser und Kohlenhydrat umgewandelt. Letzteres nehmen die Wiederkäuer dann mit dem Gras als Nahrungsbestandteil wieder auf. Die Produktion von tierischen Produkten bringt den natürlichen CO2-Kreislauf nicht aus dem Gleichgewicht, solange Gras Hauptbestandteil des Futters ist und möglichst kein Futtermittel importiert wird.
Problematisch sind die Menge und die schnelle Zunahme des CO2-Ausstosses, die mit der Industrialisierung und der veränderten Landnutzung weltweit erfolgten. Die Verbrennung fossiler Brenn- und Treibstoffe, aber auch die Abholzung von Wäldern führten zu einer Anreicherung von schädlichen Gasen in der Atmosphäre.
Die Anreicherung von CO2 in der Atmosphäre muss vermieden werden. Einerseits dadurch, dass die Produktion von tierischen Produkten den CO2-Kreislauf nicht aus dem Gleichgewicht bringt, andererseits muss der CO2-Ausstoss fossilen Ursprungs reduziert werden.
Fakten für die Schweiz
- Seit 1990 hat die Schweiz ihre Treibhausgasemissionen um 19% reduziert.
Das Reduktionsziel von 20% gemäss den Vorgaben des CO2-
Gesetzes und des Kyoto-Protokolls wurde nicht erreicht (BAFU 2022, Treibhausgasinventar). - Die der Landwirtschaft zugeordneten Treibhausgasemissionen machen rund 14,6% aus. Die Nutztierhaltung ist für 6–7% dieser Treibhausgasemissionen verantwortlich. Dies insbesondere durch den Ausstoss von Methan und Lachgas.
- Zwischen 1990 und 2021 reduzierte die Landwirtschaft in der
Schweiz ihren Treibhausgasausstoss um 14,4% (BAFU 2022). Möglich
wurde dies durch kleinere Tierbestände sowie durch Produktivitätsfortschritte
im Ackerbau und bei der Produktion tierischer Lebensmittel. Die Kalorienproduktion konnte zwischen 1990 und 2020 um 4,7% gesteigert werden.
Solange also in der Schweiz nicht immer mehr Nutztiere gehalten werden, die Effizienz in der Produktion weiter gesteigert und möglichst wenig Futtermittel importiert wird, trägt die hiesige Viehwirtschaft nicht zur weiteren Klimaerwärmung bei.