Das Wichtigste gleich vorab: Den perfekten Grill für jede Gelegenheit gibt es nicht. Je nach Bedürfnis, Einsatzort und Budget kommen ganz unterschiedliche Grills infrage. Zuallererst solltest du also in dich gehen und herausfinden, was du benötigst. Eines ist allerdings nie verkehrt: von Anfang an auf Qualität zu setzen.
Woran erkennst du einen guten Grill?
Ein guter Grill verfügt über eine solide Wandstärke, und bewegliche Teile haben kein Spiel. Wichtig ist auch, dass der Grill sicher steht – einen mehrere hundert Grad heissen Wackelkandidaten will niemand in seiner Nähe haben.
Beim Grillrost ist darauf zu achten, dass die Stäbe nicht zu dünn ausfallen. Allzu feine Stäbe speichern zu wenig Hitze und erzeugen kein Grillmuster auf dem Fleisch. Ein guter Grillrost besteht entweder aus Edelstahl oder Gusseisen. Edelstahl ist leicht zu reinigen und rostfrei. Gusseisen speichert mehr Wärme, bedarf aber auch aufmerksamer Pflege, damit es nicht rostet (Ausnahme: emailliertes Gusseisen). Verchromte Grillroste sind nicht zu empfehlen, da sie beim Erhitzen Nickel ans Grillgut abgeben können, was zu allergischen Reaktionen führen kann.
Ein guter Grill kann auch mal die Klappe halten: Damit du auch mit indirekter Hitze grillieren kannst, sollte dein Grill unbedingt über einen Deckel verfügen. Nur so baut sich um dein Grillgut von allen Seiten genügend Hitze auf.
Ob Lavastein, Infrarot, Heck- oder Seitenbrenner: Es gibt viele Systeme und jedes hat seine individuelle Berechtigung. Wenn sich die Brenner einzeln zu- und abschalten lassen, hast du noch mehr Optionen. Auf diese Weise ist auch mit preisgünstigen Grills indirektes Grillieren möglich. Ein Warmhaltebereich (Sizzle Zone) ist besonders empfehlenswert, wenn du für viele Gäste grillierst.
Qual der Wahl: die wichtigsten Grilltypen in der Übersicht
Gasgrill: der Praktische
Der Gasgrill ist ein unkomplizierter Typ. Seine Hitze ist leicht regulierbar, das Brennmaterial reicht eine halbe Ewigkeit und die Grilltemperatur ist bald erreicht. Ausserdem entwickelt er kaum Rauch, weshalb er auch für Balkone und städtische Siedlungen geeignet ist.
Beim Kauf solltest du auf eine ausreichende Hitzeleistung achten. Für kleine, tragbare Gasgrills reichen zwei bis vier Kilowatt Leistung vollauf. Grosse Gartengrills sollten zwischen 10 und 16 Kilowatt leisten. Mit mehreren einzeln zuschaltbaren Brennern hast du die Möglichkeit, dein Fleisch indirekt zu grillieren. Drei Brenner sind hierfür ideal.
Holzkohlegrill: der Purist
Gut Ding will Weile haben. Beim Holzkohlegrill ist das Anfeuern aufwendiger, weil zuerst die Kohle auf Temperatur gebracht werden muss. Wie schnell das geht und wie lange die Kohle glühen wird, ist abhängig vom Brennmaterial und von den verwendeten Hilfsmitteln – mehr dazu findest du hier.
Grillieren mit Kohle sorgt für Raucharomen. Wenn Fett in die Glut tropft, entstehen jedoch auch unerwünschte Schadstoffe. Dies lässt sich jedoch problemlos vermeiden, indem eine Auffangschale für das Fett verwendet wird.
Elektrogrill: der Einfache
Was immer du über Elektrogrills auch lesen oder hören magst, etwas lässt sich nicht aus der Welt schaffen: Ihre Heizleistung ist auf etwas über zwei Kilowatt begrenzt – sonst fliegt die Sicherung raus. Das ist im Vergleich zu Gas- oder Kohlegrills nicht allzu üppig. Kompensieren lässt sich das Manko mit einem gut schliessenden Deckel und einem Rost aus Gusseisen, da dieser bei ausreichend Vorheizzeit die Hitze speichert. Da keine Flammen entstehen, sind Elektrogrills im Vergleich zu Gas- und Holzkohlegrills relativ ungefährlich. Ausserdem sind sie sehr leicht zu reinigen.
Keramikgrill: der Ausdauernde
Wie der Name vermuten lässt, besteht dieser Grill aus feuerfestem Keramikmaterial, das zum Schutz vor Witterungseinflüssen aussen glasiert ist. Befeuert wird der meist eiförmige Grill mit Kohle, und zwar mit einer verblüffend kleinen Menge. Der Vorteil von Keramik liegt in seiner exzellenten Hitzespeicherung. Stundenlanges Grillieren mit indirekter Hitze ist mit Keramikgrills kein Problem. Qualität hat jedoch auch ihren Preis: Diese Sorte Grill gehört zu den teuersten Varianten.
Smoker: der Genussraucher
Geht es um intensiven Geschmack, ist ein Smoker die erste Wahl. Das Fleisch wird darin unter indirekter Hitzeeinwirkung in einer Rauchkammer gegart, was gleichzeitig eine unvergleichliche Rauchnote erzeugt. Im Smoker werden eher grössere Fleischstücke zubereitet – Würste oder ein Steak gehen auch, benötigen aber bis zu einer Stunde Garzeit. Für beste Resultate ist ausserdem einiges an Vorwissen nötig, weshalb ein Smoker eher etwas für Fortgeschrittene sein dürfte.
Gut gereinigt, macht länger Freude
Wenn du dein Arbeitsmaterial richtig pflegst, hält es viele Grillsaisons und ist stets einsatzbereit. Am besten reinigst du deinen Grill deshalb gleich nach Gebrauch. Je nach Grilltyp gibt es dabei einige Kniffe und Tipps zu beachten.
Gussrost reinigen
Beim Gasgrill geht es ganz fix: Lass den Grill mit geschlossener Haube während drei bis vier Minuten bei voller Leistung ausbrennen. Danach kannst du die Schmutzreste ganz leicht abbürsten.
Hat dein Gusseisenrost Rost angesetzt, solltest du zuerst deine Pflegeroutine überprüfen: Ist er richtig eingeölt, sollte das nämlich gar nicht passieren. Ist das Einölen vergessen gegangen oder hat sich trotzdem Rost festgesetzt, gibt’s erst mal eine Entwarnung: Rost ist ungiftig – und sogar als Lebensmittelfarbstoff zugelassen.
Damit sich der Rost leichter löst, kannst du zwei Hausmittel ausprobieren: Pack den Grillrost luftdicht in Alufolie ein und lege ihn für zehn Minuten auf den vorgeheizten Grill. Danach auskühlen lassen und letzte Rückstände mit der Bürste entfernen.
Insbesondere bei rostigem Gusseisen hilft auch folgender Tipp: Schlag den Grillrost in Zeitungspapier ein und benetze dieses grosszügig mit Wasser. Nach kurzer Einwirkzeit lockert sich der Rost und er kann leicht abgebürstet werden.
Sobald der Rost entfernt ist, solltest du den Gusseisenrost einbrennen. Dazu bestreichst du ihn mit einem hitzebeständigen Pflanzenöl und lässt den geschlossenen Grill auf höchster Stufe etwa zehn Minuten heizen. Der Vorgang ist beendet, wenn sich kein Rauch mehr entwickelt. Jetzt ist dein Grill wieder vor Rost geschützt.
Edelstahlrost reinigen
Hast du einen Gasgrill, kannst du auch hier den Schmutz auf der obersten Hitzestufe wegbrennen.
Kein Gasgrill? Dann lassen sich Fleischrückstände mit einer Metallbürste vom noch heissen Grillrost entfernen. Manche Bürsten verfügen zusätzlich über einen Metallkratzer mit halbrunder Aussparung für ganz hartnäckigen Schmutz.
Ist der Grillrost stark verkrustet, kannst du ihn auch in nasses Zeitungspapier einschlagen. Nach einer Stunde haben sich die Ablagerungen genügend gelöst, dass du sie wegbürsten kannst.
Grillreinigung generell
Reibe Kohlestaub nach dem Erkalten mit einem feuchten Lappen weg. Die Innenseite des Deckels kannst du gelegentlich mit Backofenreiniger einsprayen – damit kriegst du auch eingebrannte Fettreste weg.