Wenn du direktes und indirektes Grillieren beherrschst, hast du Grill-Greenhorns schon viel voraus. Hier erfährst du, welches Fleisch sich besonders für die eine oder andere Technik eignet und wie du die beiden Grilliermethoden am besten kombinierst.
Schnell und gut: direktes Grillieren
Beim direkten Grillieren legst du das Grillgut über die Hitzequelle auf den Rost und wendest es einmal. Damit das optimal gelingt, braucht es vor allem eins: grosse Hitze. Grillierst du mit Holzkohle, gilt folgende Regel: Sobald die Kohle mit einer feinen weisslich-grauen Ascheschicht bedeckt ist, hat die Glut die perfekte Temperatur erreicht. Selbstverständlich kannst du aber auch mit einem gut vorgeheizten Gas- oder Elektrogrill direkt grillieren – die nötige Temperatur findest du in der Anleitung des Grills.
Geschmack braucht Zeit: indirektes Grillieren
Für diese Methode brauchst du zwingend einen Grill mit Deckel, denn das Fleisch wird mit heisser Luft fertig gegart. Besonders geeignet sind Gasgrills mit mehreren Brennern, denn sie sind einfach zu regulieren. Und so geht’s:
Auf dem Gasgrill
Zuerst brätst du das Grillgut kurz bei maximaler Hitze beidseitig an. Dadurch entstehen Röstaromen, die für einen tollen Geschmack sorgen. Nun stellst du mindestens einen Brenner ab und platzierst das Fleisch so auf dem Rost, dass es nicht direkt über einem aktiven Brenner liegt. Damit hast du es schon fast geschafft. Steck ein Fleischthermometer ins Fleisch, schliess den Deckel und warte, bis die gewünschte Kerntemperatur erreicht ist. Wenden ist unnötig – der Grill verwandelt sich in eine Art Backofen und das Fleisch wird von allen Seiten gegart.
Auf dem Holzkohlegrill
Auch auf einem Holzkohlegrill funktioniert indirektes Grillieren: Achte schon beim Anzünden darauf, dass deine Kohle nur über die halbe Grillfläche verteilt ist. Du brätst das Fleisch kurz über der Glut an. Dann ziehst du es in die indirekte Zone, die nicht über der Glut liegt, und garst es weiter. Wer will, kann zusätzlich eine Aluschale mit Flüssigkeit (Wasser, Bouillon, Rotwein, Whiskey) neben der Glut platzieren.
So trocknet das Fleisch weniger aus und die Temperatur bleibt konstanter. Das Grillgut platzierst du über der Schale auf dem Rost, steckst das Fleischthermometer ins Fleisch und schliesst den Deckel. Hier brauchst du das Grillgut ebenfalls nicht zu wenden, sondern kannst einfach warten, bis die Kerntemperatur erreicht ist.
Die wichtigste Regel beim indirekten Grillieren
Öffne den Deckel nicht zu häufig! Die Hitze muss sich jedes Mal wieder neu aufbauen, was dich pro Deckelöffnung bis zu zehn Minuten Garzeit kosten kann.
Die Vorteile des indirekten Grillierens
Diese Methode ist schonender als das komplette Durchgaren über der Glut. Das Fleisch gart langsamer und wird zart, saftig und intensiv im Geschmack. Es brennt nichts an und es entstehen keine Stichflammen durch tropfendes Fett.
Geeignete Fleischsorten für indirektes Grillieren
Indirekte Hitze empfiehlt sich für dicke Steaks, grosse Fleischstücke, die mehr als 25 Minuten Garzeit brauchen, und Fleisch am Knochen, wie zum Beispiel eine Lammkeule. Auch marinierte Fleischstücke profitieren von indirekter Hitze, da die Marinade nicht in die Glut tropft und verbrennt. Wann dein Fleisch die richtige Kerntemperatur erreicht hat, kannst du mit einem Fleischthermometer überprüfen. Eine Tabelle mit den Temperaturen zur gewünschten Garstufe findest du hier.